
Um für den Notfall in der Corona-Krise gerüstet zu sein, hat der Landkreis St. Wendel vorausschauend und vorsorglich eine externe Krankenbehandlungsstelle eingerichtet. Diese befindet sich in der kleinen Turnhalle der Gemeinschaftsschule Marpingen, verbunden mit der Möglichkeit, auch die große Halle und die Schule mit einzubinden.
„Sollten etwa aufgrund steigender stationärer Corona-Fälle oder aus anderen Gründen die Kapazitäten der Krankenhäuser an ihre Grenzen stoßen, verfügen wir mit dieser Behandlungsstelle über eine Ausweichmöglichkeit“, sagt der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald. „Ein Bypass zur Entlastung der stationären Gesundheitseinrichtungen.“ Noch sei deren Kapazitätsgrenze bei Weitem nicht erreicht. Man plane in der aktuellen Situation jedoch in vielen Bereichen voraus. Auch in der Frage der Behandlungsplätze.
Planung und Durchführung der Behandlungsstelle liegen in der Hand liegt in der Hand der Arbeitsgruppe „Behandlungsplatz“ im operativen Stab, der Mitglieder von DRK, Rettungsdienst und weiterer Hilfsorganisationen angehören. Vor Ort im Einsatz sind auch Helferinnen und Helfer der Feuerwehr, des THW, des DLRG und Unterstützer der Bundeswehr. Aus den Beständen des Katastrophenschutzes des Landkreises St. Wendel kommen Feldbetten, Decken, Kissen. Ein Antrag an die Bundeswehr, weiteres Material zur Verfügung zu stellen, wird gerade bearbeitet.
Der operativ-taktische Stab hat bereits frühzeitig in Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern, Kommunen und Organisationen geeignete Standorte ermittelt und auf diese Situation vorbereitet. Für Marpingen spricht die hervorragende Infrastruktur, die optimale Ausstattung und die Grenzlage zu anderen Landkreisen, um gegebenenfalls auch Nachbargemeinden zu helfen.
„Der Standort Marpingen ist nicht nur für Bürgerinnen und Bürger des Landkreises St. Wendel geeignet, sondern stünde im Notfall selbstverständlich auch Menschen aus den angrenzenden saarländischen Landkreisen zur Verfügung“, sagt Recktenwald.
Der Marpinger Bürgermeister Volker Weber ergänzt: „Mit dieser Maßnahme beweisen wir Weitsicht, um die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger – auch in Notsituationen – gewährleisten zu können. Gemeinden und Landkreis arbeiten hier Hand in Hand zusammen und wenn wir uns gegenseitig solidarisch unterstützen können, sollten wir das auch weiterhin tun. Gesundheit macht nämlich nicht an Gemeindegrenzen oder Landkreisgrenzen halt.“
