Energiewende vor Ort: Gemeinde Marpingen und Kommunale Dienste Marpingen GmbH arbeiten zusammen
2. Oktober 2025

Die Gemeinde Marpingen bringt gemeinsam mit der Kommunale Dienste Marpingen GmbH (KDM) die kommunale Wärmeplanung aktiv voran und arbeitet an der Entwicklung von Lösungen für den Einsatz erneuerbarer Energien.

Bei der kommunalen Wärmeplanung wird die Möglichkeit der Wärmeversorgung im Gemeindegebiet geprüft. Im Fokus stehen unter anderem die Wärmerückgewinnung aus Abwasser sowie der Aufbau eines Nahwärmenetzes für den Ortsteil Berschweiler.
Bei einem Nahwärmenetz erzeugt eine zentrale Anlage Wärme, die über unterirdische Leitungen zu den Häusern verteilt wird. Dort kommt die Wärme an und sorgt dafür, dass Heizungen und warmes Wasser zur Verfügung stehen.

Für die Region bringt das viele Vorteile: weniger einzelne Heizungen müssen gebaut und gewartet werden, die Wärme kann oft aus umweltfreundlichen Quellen wie der Abwärme gewonnen werden. Dadurch wird die Luft sauberer, weil weniger Abgase entstehen. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet das in der Regel mehr Komfort und häufig auch geringere Kosten.

Ein spannendes Beispiel ist die bereits erwähnte Wärmerückgewinnung aus Abwasser. Jeden Tag fließt warmes Wasser aus Duschen, Waschmaschinen oder Spülmaschinen in die Kanalisation – meist noch mit einer Temperatur von 9-15 Grad Celsius. Mit speziellen Wärmetauschern kann diese Wärme aufgefangen werden. Dabei wird die Wärme aus dem Abwasser entzogen, auf eine gewisse Vorlauftemperatur gebracht und an die Haushalte weitergeleitet. Da z.B. in Berschweiler kein Gasnetz verlegt ist und bislang überwiegend mit konventionellen Energieträgern wie Mineralöl geheizt wird, können diese durch erneuerbare Energieträger abgelöst werden. Zudem kann diese Art der Wärmeversorgung die Versorgungssicherheit und Kostenstabilität gewährleisten sowie einen großen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten.

Abbildung 1: Quelle: EVS – Gewinnung von Abwasserwärme (Eigene Darstellung in Anlehnung an EnergieSchweiz (2016), Heizen und Kühlen mit Abwasser).

Neben den Möglichkeiten, die sich in Berschweiler ergeben, sollen auch die anderen Ortsteile der Gemeinde nach und nach berücksichtigt und alternative nachhaltige Möglichkeiten der Wärmegewinnung erarbeitet werden.

Darüber hinaus engagiert sich die Gemeinde gemeinsam mit der KDM GmbH auch beim Ausbau erneuerbarer Energien. Hierbei liegt ein Schwerpunkt hauptsächlich auf dem Bau von Photovoltaikanlagen in Kombination mit Batteriespeichern.
Batteriespeicher sind wie riesige Akkus. Sie speichern Strom, wenn gerade viel produziert wird, zum Beispiel an einem sonnigen Mittag mit viel Solarstrom oder an einem windigen Tag mit viel Windstrom, und geben diesen später wieder ab, wenn weniger Strom produziert wird. Dies ist zum Beispiel in den Abendstunden der Fall, wenn keine Sonne scheint, die Haushalte jedoch mehr Strom verbrauchen als tagsüber. So kann Strom aus erneuerbaren Energien besser genutzt werden, auch wenn Sonne oder Wind nicht verfügbar sind. Gleichzeitig helfen Batteriespeicher, das Stromnetz zu stabilisieren und die Versorgung sicherzustellen.
Der Einsatz von Batteriespeichern funktioniert wie bei einem Handy-Akku, nur in viel größerer Dimension. Der Speicher wird geladen, wenn Strom da ist, und entladen, wenn Strom gebraucht wird.

Abbildung 2: Foto: © stock.adobe.com – phonlamaiphoto.

Neben diesen Themen beschäftigt sich die KDM GmbH auch mit der Eigenversorgung der Industrie sowie weiteren Unternehmen und Institutionen mit

Strom. Hierzu steht die KDM GmbH bereits im Austausch mit lokalen und regionalen Unternehmen, mit denen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit angestrebt wird. Ziel ist es die Versorgungssicherheit bei günstigen und langfristigen Kostenstrukturen in den Partnerunternehmen aufzubauen und die CO2-Bilanz der Unternehmen zu verbessern.

Abbildung 3: Batteriespeicher (KI generiert).

Bürgermeister Volker Weber: „Die Energiewende gelingt nur, wenn wir sie vor Ort gemeinsam gestalten. Deshalb bringt die Gemeinde Marpingen zusammen mit der Kommunale Dienste Marpingen GmbH die kommunale Wärmeplanung und den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv voran. Unser Ziel ist klar: 2,83 Prozent für Windenergie gemäß der gesetzlichen Vorgabe vom Wirtschaftsministerium und max. 2 Prozent bezogen auf die gemeindliche Gesamtfläche für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen und wir sind bereits auf einem sehr guten Weg. Wichtig ist dabei: wir denken nicht nur an Solarparks und Windenergie, sondern auch an moderne Speicherlösungen wie Batteriespeicher. So schaffen wir Versorgungssicherheit, reduzieren CO₂-Emissionen und machen unsere Gemeinde fit für die Zukunft.“